Der Mittelturm der Ostflanke war mit einer Grundfläche von 5,30 x 5,00 m der größte aller Türme. Es liegt nahe, die bisher unbekannte Befestigung mit dem vom Geographen von Ravenna in seiner „Cosmographia“ überlieferten „Princastellum“ in Verbindung zu bringen. Sein Text lautet in der Übersetzung: „Ebenso liegen an dem Fluss Mosel, den wir in der Francia Rinensis erwähnt haben, die Orte Trier, Neumagen, Bernkastel, Karden und Koblenz“. Der unbekannte Geograph verfasste sein Werk in den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts, bediente sich aber auch älterer Quellen aus der Zeit vor Chlodwigs Sieg über die Alamannen im Jahre 496.
Das „Princastellum“ wäre als „primumcastellum“, als das erste Kastell in der Provinz Belgica, zu deuten und zugleich namengebend für das spätere Bernkastel gewesen. Das neu entdeckte Kastell wäre nach Trier, Neumagen, Bitburg, Jünkerath und Wederath erst der sechste Ort in der Region, dessen antike Bezeichnung sich mit einer bestimmten Fundstelle in Verbindung bringen lässt.
Zur Innenbebauung lassen sich nur wenige Angaben machen. Von der östlichen Umwehrung zweigte rechtwinklig nach innen ein rund 0,60 m starker Mauerzug ab, an dessen Südseite ein Estrich anstieß. Er erinnert an kasemattenartige Einbauten, wie wir sie von spätrömischen Kastellen kennen. Unter dem Estrich lag eine ältere römische Schicht, die bei der Anlage der mächtigen Umwehrung gekappt wurde. Das darin geborgene Fundmaterial datiert die Errichtung der massiven Befestigungsmauern ins ausgehende 4. Jahrhundert.
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East side
The middle tower on the east curtain wall was the biggest of all, measuring 5.3 x 5 metres. The previously unknown fortress can plausibly be linked to the “Princastellum” recorded by the Geographer of Ravenna in his Cosmographia.
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Main features of the site
The ruins of the medieval Burg Landshut now dominate this rocky bluff. But extensive remains of an earlier forti cation were unearthed here in 2012. Everything points to this being the “Princastellum” recorded by the Geographer of Ravenna in the Late Antique period. This makes it the earliest hill fort layout we have been able to trace in detail in the Moseltal.